Behandlung des Bluthochdrucks
Ziel der Behandlung ist es, den Blutdruck dauerhaft zu normalisieren. Angestrebt wird ein Wert unterhalb von 140/ 90 mmHg bei ärztlichen Messungen und unter 135/ 85 mm Hg bei Selbstmessungen. Wird der Bluthochdruck bei KHK-Patienten diagnostiziert, sind Änderungen am Lebensstil als alleinige Therapiemaßnahme nicht ausreichend. Eine medikamentöse Behandlung ist erforderlich. Obwohl eine breite Palette an erprobten und gut wirksamen Medikamenten vorliegt, sollten Sie sich nicht auf diese allein verlassen. Die folgenden Maßnahmen helfen nicht nur, den Blutdruck zu senken, sondern beugen zugleich weiteren Gefäßverengungen sowie Herz-Kreislauf-Beschwerden vor:
• Nikotinverzicht
• Regelmäßige Bewegung
• Gewichtsabnahme
• Ausgewogene Ernährung
• Mäßiger Alkoholkonsum
Behandlung mit Medikamenten
Bluthochdruck ist eine chronische Krankheit. Das heißt, dass die medikamentöse Behandlung eine Dauertherapie darstellt.
Zur medikamentösen Therapie werden fünf Wirkstoffgruppen empfohlen:
Betablocker senken den Herzschlag (Puls) und den Blutdruck. |
Entwässerungsmedikamente Diuretika)wirken an den Nieren und steigern die Harnausscheidung. Dadurch sinkt der Blutdruck. |
Hemmer des Hormonsystems ACE-Hemmer, Sartane) greifen in die hormonelle Regulierung des Blutdrucks ein. |
Gefäßerweiterer (z. B. Kalzium-Antagonisten) führen zu einer Erweiterung der Gefäße, was den Blutdruck senkt. |
Im Zentralnervensystem wirkende Präparate dämpfen das sympathische Nervensystem und senken so den Blutdruck. |
Da Ihr Blutdruck durch mehrere Faktoren gesteuert wird, ist es in manchen Fällen sinnvoll, mehrere Medikamente zur Blutdrucksenkung zu kombinieren. So können sie an verschiedenen Stellen gleichzeitig ansetzen. Dadurch kann eine ausreichende Blutdrucksenkung erreicht werden. Gleichzeitig können die Medikamente oftmals geringer und nebenwirkungsärmer dosiert werden.
Blutdrucksenkende Mittel sind im Allgemeinen gut verträglich. Vereinzelt kommt es dennoch zu Nebenwirkungen wie Hustenreiz, Schwindel, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Bitte ändern Sie niemals eigenmächtig die Dosierung Ihrer Medikamente und setzen Sie auch keine Medikamente selbstständig ab. Das gilt auch dann, wenn Nebenwirkungen auftreten. Sprechen Sie immer erst mit Ihrem Arzt! Lassen Sie sich auch rechtzeitig ein neues Rezept ausstellen, denn bei blutdrucksenkenden Medikamenten ist die regelmäßige Einnahme sehr wichtig.
Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Wo genügend Nachfrage besteht, sind kommerzielle Anbieter nicht weit. Auf dem Markt werden reichlich frei verkäufliche Mittel gegen Bluthochdruck angeboten. Sparen Sie sich das Geld und vertrauen Sie auf die bewährten Medikamente, die Ihr Arzt Ihnen verschreibt.
Was ist bei Notfällen zu tun?
Eine Gefahr des Bluthochdrucks ist die „hypertensive Krise". Dabei steigen die Blutdruckwerte plötzlich stark an und es kommt zu akuten Beschwerden wie Verwirrtheit, Bewusstseinseintrübungen, Brustschmerzen und Atemnot. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt gerufen werden.
Welche Werte sind kritisch?
Falls eine Messung einmal sehr hohe Werte (über 180/110 mmHg) ergibt und Sie keine Beschwerden haben, ergreifen Sie folgende Maßnahmen:
- Bewahren Sie Ruhe und setzen Sie sich hin.
- Überprüfen Sie, ob Sie alle Medikamente regelmäßig eingenommen haben.
- Messen Sie nach etwa 15 Minuten noch einmal. Sollte sich der hohe Wert der ersten Messung bestätigen, benachrichtigen Sie Ihren Arzt.
Kommen zu den stark erhöhten Blutdruckwerten aber Beschwerden wie Atemnot, Seh- oder Gefühlsstörungen hinzu, verlieren Sie keine Zeit, und rufen Sie sofort den Hausarzt oder Notarzt.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation
von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. Phase III (Herzgruppen) -
herzgruppenservice.de