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Blutdruck messen

bluthochdruck2Wurde bei Ihnen kein Bluthochdruck festgestellt, ist eine selbstständige regelmäßige Kontrolle nicht nötig. In diesem Fall wird nur der Arzt bei den Kontrolluntersuchungen überprüfen, ob die Blutdruckwerte weiterhin in Ordnung sind.

Wann Sie Ihren Blutdruck messen

Wenn Sie Bluthochdruck haben, fragen Sie Ihren Arzt, wann und wie oft Sie Ihren Blutdruck messen sollen. Anfangs messen Sie in der Regel mehrfach selbstständig, meist dreimal täglich, zu Hause.

Insbesondere messen Sie vor der Einnahme von Medikamenten, denn diese Ergebnisse sind von Bedeutung, um die richtige Art und Dosierung der Medikamente festzulegen. Wenn Ihr Blutdruck gut eingestellt ist, reichen zwei bis drei Routinekontrollen pro Woche.

Damit die Vergleichbarkeit der Werte gewährleistet ist, sollten Sie stets unter Ruhebedingungen und zur selben Tageszeit messen. Zusätzliche Messungen sind nicht zwingend notwendig, können Ihnen aber helfen, Ihren Körper besser zu verstehen. So können Sie erkennen, wie Ihr Körper z. B. auf sportliche Belastungen reagiert.

Unaufgefordert messen sollten Sie hingegen:

  • Wenn Sie eine medikamentöse Bluthochdruck-Therapie beginnen
  • Wenn Sie neue Medikamente zur Blutdrucksenkung einnehmen
  • In besonderen Situationen wie Stress
  • Bei Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schwindel

Diese Blutdruckwerte geben Ihnen und Ihrem Arzt hilfreiche Informationen über Ihre Belastbarkeit und Gesundheit.

So messen Sie Ihren Blutdruck

Ihren Blutdruck können Sie mit einem elektronischen Messgerät einfach zu Hause messen. Es gibt nur wenige Punkte zu beachten:

  • Die Messung sollte stets in Ruhe erfolgen. Damit ist gewährleistet, dass einzelne Messergebnisse miteinander vergleichbar sind. Führen Sie die Messung im Sitzen durch. Haben Sie eine anstrengende Tätigkeit ausgeführt? Ruhen Sie sich vor der Messung fünf Minuten aus. Ziehen Sie sich in einen ruhigen Raum zurück, in dem kein Radio oder Fernseher läuft. Essen Sie nicht und unterhalten sie sich nicht.
  • Befestigen Sie die Manschette – je nach Gerätetyp – am Oberarm oder am Handgelenk.
  • Anschließend legen Sie Ihren Oberarm oder Ihr Handgelenk auf eine Unterlage, sodass sie sich auf Herzhöhe befinden.
  • Automatische Geräte: Durch das Drücken des Startknopfs wird die Manschette aufgeblasen und anschließend wieder abgelassen. Das Gerät zeigt Ihre Blutdruckwerte an.
  • Manuelle Geräte: Wie eine manuelle Blutdruckmessung funktioniert, erfahren Sie nachfolgend.


So funktioniert die manuelle Blutdruckmessung

Bei einer manuellen Messung wird eine aufblasbare Manschette am Oberarm angelegt. An die Manschette ist ein Manometer angeschlossen, auf dem der Druck abgelesen werden kann. Die Manschette wird so weit aufgepumpt, bis im Oberarm kein Blut mehr fließt. Dies kann durch „Pulsfühlen“ am Handgelenk festgestellt werden. Nun wird der Druck in der Manschette langsam abgelassen. Ab einem bestimmten Druck fließt wieder Blut durch die Gefäße im Oberarm. Mit einem Stethoskop, das an der Ellenbeuge unter die Manschette geschoben wird, werden die Strömungsgeräusche des Blutes gehört. Beim ersten Geräusch, das beim Ablassen der Manschette zu hören ist, wird der systolische Blutdruck auf dem Manometer abgelesen. Ist die Manschette weit genug abgelassen und der Blutfluss wieder ungestört möglich, sind auch keine Strömungsgeräusche mehr hörbar. Beim Druckmoment, in dem das Geräusch verschwindet, wird der diastolische Blutdruck auf dem Manometer abgelesen.

Eine Flut an Messgeräten

Der Markt hält ein breites Angebot an Messgeräten für den privaten Anwender bereit. Mittlerweile haben die meisten eine elektronische Anzeige und sind sehr einfach zu bedienen. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf eines Messgeräts bei Ihrem Arzt, ob er ihnen ein Gerät verschreiben kann.

Woran erkenne ich ein gutes Messgerät?

Ein Sanitätshaus ist die beste Anlaufstelle für eine fachkundige Beratung. Für Personen ab 50 Jahren gilt: Die Messung am Oberarm ist genauer als die am Handgelenk. Dieser Fakt sollte mit in die Kaufentscheidung einfließen. Einen Hinweis auf möglichst genaue Messergebnisse gibt das Gütesiegel der deutschen Hochdruckliga. Damit werden Geräte ausgezeichnet, die sich durch eine zuverlässige Messgenauigkeit auszeichnen. Für kräftig gebaute Personen sind die Manschetten der Geräte oftmals zu schmal und zu kurz. Ihr Arzt kann Ihnen in diesem Fall bei der Wahl der richtigen Manschette helfen.
Haben Sie sich für ein Gerät entschieden, nehmen Sie es mit zum nächsten Arztbesuch, wo eine Vergleichsmessung durchgeführt werden kann.

TIPP: Oberarmmessgeräte gelten als genauer und präziser als Handgelenkgeräte. Falls Sie ein Handgelenkgerät verwenden, überprüfen Sie es mehrfach mit einer Messung beim Hausarzt oder Apotheker. Wenn die Abweichungen unter 10 mmHg liegen, ist das Handgelenkgerät ausreichend genau.

Fehlerquellen beim Messen

Es gibt verschiedene Fehlerquellen, die die Ergebnisse von Blutdruckmessungen verfälschen können. Achten Sie auf diese Hinweise, um möglichst aussagekräftige Werte zu erhalten:

  • Die Manschette ist zu schmal (bei kräftigen Oberarmen über 33cm Umfang)
  • Die Manschette ist zu lang (z. B. bei sehr schlanken Personen) oder zu kurz (s.o.)
  • Die Manschette ist vor dem Anlegen am Arm nicht luftleer
  • Sie sind nicht ausreichend entspannt
  • Der Messort (Ellenbeuge oder Handgelenk) liegt nicht auf Herzhöhe
  • Die Manschette befindet sich nicht über Ihrer Schlagader
  • Ihr Arm liegt nicht ruhig oder die Armmuskulatur ist angespannt


Der Blutdruckpass

Tragen Sie alle Messergebnisse in Ihren Blutdruckpass ein. Diesen bekommen Sie bei Ihrem Arzt oder in der Apotheke. Vermerken Sie stets Datum und Uhrzeit. Schreiben Sie auch auf, ob vor oder nach der Medikamenteneinnahme gemessen wurde. Die Messwerte sollten exakt, also nicht gerundet notiert werden. Nehmen Sie Ihren Blutdruckpass zu den regelmäßigen Arztbesuchen mit.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. Phase III (Herzgruppen) - herzgruppenservice.de