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Landesverband Brandenburg für Prävention und
Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V.

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HERZGRUPPEN

 

Sie sind Herzpatient oder ein Verwandter und möchten sich informieren, wie Sie an einer ambulanten Herzgruppe teilnehmen können?


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HERZGRUPPENLEITER

 

Sie sind Herzgruppenleiter oder möchten es werden? Sie finden hier für Ihre Arbeit relevante Informationen sowie unser Aus-/ und Fortbildungsprogramm.


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HERZGRUPPENARZT

 

Sie sind Arzt und überlegen die medizinische Betreuung einer ambulanten Herzgruppe als Herzgruppenarzt zu übernehmen?


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Die richtige Vorbereitung für den Notfall

notfallDie nachfolgenden Informationen sind in zwei Teile gegliedert. Der erste Abschnitt beleuchtet die Frage, was Sie vorbeugend tun können, um im Falle eines Herzinfarkts schnell und richtig reagieren zu können. Der zweite Abschnitt hält konkrete Informationen für das korrekte Verhalten im Notfall bereit.

Was Sie vorbeugend tun können

Sie sollten mit Ihrem Arzt besprechen, was im „Fall der Fälle“ zu tun ist. Da Sie im Notfall aber möglicherweise nicht ansprechbar sind, sollten auch Ihre Familie und Freunde gut informiert sein. Denn schnelles und richtiges Handeln kann bei einem Herzinfarkt Leben retten! Bitten Sie Ihre Familienmitglieder, Ihren Partner, oder auch Ihre Freunde, sich umfassend über Ihre Erkrankung und über Hilfe-Maßnahmen im Notfall zu informieren.

  Ihre Angehörigen sollten auch unbedingt an den Kursen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung teilnehmen, die vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und von den ambulanten Rettungsdiensten angeboten werden. Es ist wichtig, diese Kurse regelmäßig zu besuchen, da die Handlungsempfehlungen für Ersthelfer ständig an den Wissenstand der Medizin angepasst werden. Außerdem können die Kenntnisse so immer wieder aufgefrischt werden. Sie als Patient sollten Ihre Angehörigen dazu ermutigen, an einem solchen Kurs teilzunehmen.

Treffen Sie zudem die folgenden Vorbereitungen:

  • Sorgen Sie dafür, dass zuhause, am Arbeitsplatz oder auch im Urlaub stets ausreichend Medikamente zur Verfügung stehen.
  • Falls Sie ein Notfallmedikament (z. B. Nitrospray) haben, tragen Sie dieses immer bei sich.
  • Legen Sie sich einen Notfall- oder Medikamentenpass oder einen Zettel in die Brieftasche, auf dem Erkrankungen, Dauermedikamente und die Telefonnummern von Angehörigen und Hausarzt eingetragen sind.
Was ist ein Notfallpass?

In einem Notfallpass werden alle Informationen übersichtlich zusammengestellt, die ein Helfer oder Arzt im Notfall über Sie erfahren muss.


Tragen Sie in Ihren Notfallpass ein:

  • welche Krankheiten eine Rolle spielen könnten
  • welcher Arzt nähere Auskunft über Sie oder Ihre Erkrankung geben kann
  • welche Medikamente Sie derzeit einnehmen
  • welche Medikamente Sie nicht vertragen
  • welche Blutgruppe Sie haben
  • wer im Notfall zu verständigen ist

Grundsätzlich gilt, dass Sie in diesen Pass alles eintragen sollten, von dem Sie denken, dass es Ihnen oder Ihrem Helfer in einer Notfallsituation weiterhelfen kann.

 

Notfallverhalten – Informationen für den Ersthelfer

Oftmals vergeht zu viel kostbare Zeit, bis der Notarzt alarmiert wird. In einigen Fällen verstreichen bis zu 12 Stunden nach einem Herzinfarkt, bis ärztliche Hilfe gerufen wird. Häufig angebrachte Begründungen hierfür sind: „Ich wollte erst einmal abwarten“, „Ich habe die Beschwerden nicht ernst genommen“ oder sogar „Ich wollte niemanden belästigen“ und „Ich habe zuerst andere um Rat gefragt“. Doch ist das schnelle Handeln in einem Herznotfall überlebenswichtig. Zögern Sie nicht – jede Minute zählt!

Sollten Anzeichen für einen Herzinfarkt vorliegen, rufen Sie umgehend den Notarzt unter der Nummer 112! Äußern Sie deutlich den Verdacht auf einen Herzinfarkt und beschreiben Sie die Beschwerden. Denn die schnelle Behandlung ist für die weitere Prognose im Krankenhaus entscheidend.

Versuchen sie nicht, zuerst den Hausarzt oder den medizinischen Notdienst zu kontaktieren. Auch diese können nur den Verdacht auf einen Herzinfarkt feststellen und den Notarzt alarmieren. Fahren Sie den Herzinfarktpatienten nicht mit dem eigenen Auto in ein Krankenhaus. Er darf nur in einem Notarztwagen in die Klinik transportiert werden, da man im Krankenwagen bereits die ersten Maßnahmen ergreifen kann und schnelle Hilfe möglich ist, wenn sich der Zustand plötzlich verschlechtern sollte. Unter keinen Umständen darf der Patient laufen, auch wenn die geäußerten Beschwerden zunächst nicht als dramatisch empfunden werden.

Der Notfallplan

Viele Menschen trauen sich nicht, im Notfall zu helfen. Der letzte Erste-Hilfe-Kurs liegt zu lange zurück. Im Folgenden finden Sie die acht Eckpunkte des Notfallsplans. Trotzdem sollten Sie zeitnah Ihr Wissen in einem Erste-Hilfe-Kurs auffrischen.


1. Sicherheit
Das eigene Leben geht immer vor! Achten Sie in gefährlichen Situationen zunächst auf Ihre eigene Sicherheit.

2. Ansprechbarkeit
Stellen Sie fest – auch durch Schütteln und Schreien –, ob der Patient bei Bewusstsein ist.

3. Hilferuf
Reagiert der Patient nicht, muss laut um Hilfe gerufen werden. Kommt jemand zu Hilfe, kann diese Person den Notarzt verständigen und den Weg für den Notarzt frei machen. Der Ersthelfer geht zum nächsten Schritt über. Ist der Ersthelfer auf sich gestellt, muss er erst den Notruf wählen und kann danach mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen.

4. Notruf 112
Der Notarzt (Telefonnummer: 112) muss sofort gerufen werden. Der Anrufer sollte folgende Informationen weitergeben:

  • Wer ruft an?
  • Was ist passiert (Stichwort: Verdacht auf Herzinfarkt)?
  • Wo befindet sich der Patient?
  • Was wurde bisher gemacht (z. B. Herzdruckmassage)?

5. Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes

  • Öffnen Sie ein Fenster
  • Lockern Sie beengende Kleidung, um die Atmung zu erleichtern
  • Achten Sie darauf, dass der Betroffene nicht in einem überhitzten Raum liegt
  • Decken Sie ihn zu, falls es kalt ist
  • Lassen Sie auf keinen Fall zu, dass der Patient etwas isst oder trinkt – es besteht Erstickungsgefahr!
  • Ist der Patient bei Bewusstsein, sprechen Sie ihn an und beruhigen Sie ihn, verabreichen Sie ggf. das Notfallmedikament, wie z. B. sein Nitrospray
  • Bringen Sie ihn in eine waagerechte Position, der Oberkörper sollte leicht erhöht liegen


6. Der Betroffene ist bewusstlos
Ist der Betroffene bewusstlos und ist keine Atmung zu erkennen bzw. kein Puls tastbar, sollten Sie sofort Sicherungsmaßnahmen treffen:

  • Legen Sie den Betroffenen flach auf den Boden
  • Öffnen Sie die Atemwege:
  • Der Kopf des Betroffenen wird dabei nach hinten überstreckt und der Mund durch Zug am Kinn geöffnet
  • Schauen Sie in den Mund des Patienten und entfernen Sie mögliche Fremdkörper (z. B. Zahnprothese) und Erbrochenes.
  • Kontrollieren Sie laufend Herzschlag und Atmung:
  • Positionieren Sie das Ohr über dem Mund des Bewusstlosen und schauen Sie in Richtung Brustkorb; so können Sie feststellen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt, und Sie nehmen die Atemgeräusche im Ohr und den Luftstrom auf der Haut wahr

7. Wiederbelebungsmaßnahmen
Erste-Hilfe-Maßnahmen können über Leben und Tod entscheiden. Je schneller und fachkundiger der Patient versorgt wird, desto besser sind die Behandlungsaussichten.

Für Angehörige von Herzpatienten empfiehlt es sich daher, regelmäßig Kurse zur Herz-Lungen-Wiederbelebung zu besuchen. Diese werden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und den ambulanten Rettungsdiensten angeboten. Es ist wichtig, die Kenntnisse immer wieder aufzufrischen, da die Handlungsempfehlungen für Ersthelfer immer wieder an den aktuellen Wissensstand der Medizin angepasst werden. So werden z. B. nach aktuellem Stand der Wissenschaft die Herzdruckmassage und Atemspende in einem Verhältnis von 30 zu 2, und nicht mehr wie früher 15 zu 2 empfohlen. Dies bedeutet, dass zuerst 30-mal der Brustkorb zusammengedrückt und erst dann 2-mal von Mund zu Nase beatmet werden soll.
Eine regelmäßige Teilnahme an den Erste-Hilfe-Kursen ist schon deshalb sinnvoll, weil das Erlernte auch praktisch geübt wird.

8. Wenn der Arzt eintrifft, informieren Sie Ihn kurz:

  • welche Symptome der Patient aufweist
  • seit wann die Beschwerden andauern
  • welche Vorerkrankungen vorliegen, z. B. Bluthochdruck und Herzkrankheiten
Der Notfallplan:
  • In einer gefährlichen Situation das eigene Leben sichern
  • Prüfen der Ansprechbarkeit des Betroffenen
  • Hilferuf
  • Notruf 112
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen
    • Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern
    • Atmung erleichtern
    • Notfallmedikament verabreichen
    • Atmung und Herzschlag prüfen
  • Bewusstloser Patient
    • Patient flach hinlegen
    • Atemwege öffnen und frei räumen
    • Atmung und Herzschlag prüfen
  • Wiederbelebungsmaßnahmen
  • Notarzt Auskunft erteilen

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. Phase III (Herzgruppen) - herzgruppenservice.de